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Vernissage 21.10.2022 um 19 Uhr

Susanna Taras –BLUMEN FLOWERS FLEURS             22. Oktober 2022 bis 26. März 2023

Wie ein belebendes Elixier gegen die oft triste und dunkle Herbst- und Winterzeit wirkt die Ausstellung „Blumen, Flowers, Fleurs“ der Künstlerin Susanna Taras, die das MAKK ab 22. Oktober in einen farbenprächtigen Blumengarten verwandelt.


Susanna Taras lebt und arbeitet in Potsdam. Nach dem Studium der Malerei in Stuttgart und der Kunstgeschichte in München, Tübingen und Stuttgart absolvierte sie Stipendien der Kunststiftung Baden-Württemberg und der Cité Internationale des Art, Paris. Darüber hinaus wurde sie mit Preisen ausgezeichnet, wie dem Staatspreis des Landes Baden-Württemberg. Seit 1992 sind die Werke der Künstlerin national und international in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten.


In ihren Arbeiten beschäftigt sich Susanna Taras mit floraler Ornamentik, pflanzlicher Formensprache und der Wirkung von Materialien. Beispielhaft gilt dies für die Werkgruppe „Wallflowers“, die die Künstlerin selbst als „Malerei mit Wolle“ bezeichnet. Der Schaffensprozess von „Wallflowers“ entspricht dem eines Malaktes. Nur benutzt Susanna Taras statt Pinsel und Farbpalette speziell eingefärbte Wollfäden, die sie in einer Art des Teppichknüpfens in die Leinwand bringt. Das Ergebnis sind großformatige textile Blumenreliefs, deren plastische und stoffliche Wirkung durch einen Wollflor erzeugt werden. Mittels dieser spezifischen Arbeitsweise hat Susanna Taras einen eignen künstlerischen Weg gefunden, um Malerei plastisch umzusetzen und gleichzeitig Elemente der Malerei, Bildhauerei und Textilkunst zu verbinden.


Mit „Blumen, Flowers, Fleurs“ präsentiert uns Susanna Taras einen künstlerisch gestalteten Garten ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Uns erwartet ein Meer aus botanisch teilweise exakt zu bestimmenden Blumen und Blüten: Rosen, Stiefmütterchen, Lilien, Nelken, Tulpen, Veilchen, Vergissmeinnicht, Orchideen, Winden, Malven, Wicken, Krokusse und Päonien. Jahreszeitenunabhängig erleben wir die Schönheit und Besonderheit jeder einzelnen Pflanze im Stadium ihrer größten Blütenentfaltung. Diese Gleichzeitigkeit der Blütenpracht ist einzigartig, da wir sie vielleicht in einem botanischen Lehrbuch erfahren können, aber niemals in der Natur.


Auch in der Maßstäblichkeit und Farbigkeit bricht Susanna Taras mit der Wirklichkeit. Sie entlehnt die floralen Motive zwar der Pflanzenwelt, überträgt sie aber überlebensgroß in leuchtenden, fast grellen Farben in ein neues Umfeld. Die Natur wird damit entfremdet und gleichzeitig idealisiert.


Susanna Taras komponiert mit ihren „Wallflowers“ poetische Räume und ermöglicht uns einen neuen Zugang zur Schönheit und Einzigartigkeit der Natur. Sie präsentiert den Besucher*innen der Ausstellung ihre eigene artifizielle Faszination der Natur, die sich zwischen Natürlichkeit, Kunst und Künstlichkeit bewegt. Wir erleben die Schönheit der Blumen, ihre überbordende Fülle und verschwenderische Farbenpracht als „strahlende Ikonen des Lebens“.          Dr. Petra Hesse, MAKK Köln

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